was ist freizehn?

Seit dem Herbst 2015 gibt es nun freizehn. Die Zeit rennt - und jetzt endlich knapse ich mal was davon ab, um freizehn ein wenig vorzustellen.

... es war einmal - wie alles begann

Mein Name ist Stefanie. Ich habe freizehn aufgebaut.

                            • verheiratet, 2 Jungs, 2 Kater, 1 Hund
                            • Lieblingsfarbe: schwarz, blau, lila
                            • Lieblingskuchen: der Käsekuchen von Brigitte
                            • Lieblingsmusik: ProgRock und PunkRock
                            • Hobbys: Konzerte, SciFi, Nähen/Häkeln/Pappmache

 

Ich war in meinem letzten Leben Informatiker und Projektmanager und bin durch Schmerzen in den Fersen (beidseitiger Fersensporn) zum Barfußschuh gekommen. Die Schmerzen gingen, aber die Schuhe blieben. :-)

Die Idee, einen Shop zu eröffnen, war zunächst nur eine alberne unwahrscheinliche Idee. Einige Jahre lang wartete ich selbst auf genau so einen Laden, um leichter für meine Kinder einzukaufen, aber niemand schuf ihn. Immer wieder plöppte die Idee hoch, selbst so einen Shop zu starten. Aber ich verwarf den Gedanken immer wieder als "absurd" oder "zu heikel". Schließlich hatte ich weder Ahnung noch Geld.
Als ich mich entschied, meine Karriere mit Abfindung an den Nagel zu hängen, hatte ich keinen Grund mehr, es nicht einfach mal zu versuchen. Ich zwackte einen Batzen Goldmünzen als Startkapital ab, und begann mit meinem eigenen Geld mein eigenes Projekt zu planen (naja eigentlich waren es 2 DinA4 Seiten) und auch umzusetzen. Ich habe SEHR SCHNELL gemerkt, daß das alles nicht so trivial ist wie gedacht - und hatte ruckizucki 50+ Stunden pro Woche. Da hängt schon eine Menge mehr Geraffel dran, wie man denkt.

... wo wir grad stehen

Niemand hätte gedacht, was innerhalb von so wenigen Jahren aus freizehn werden würde!

2015 bin ich gestartet in unserem Eßzimmer und Keller. Anfangs hatte ich so 1-3 Bestellungen am Tag.

2016 nahm das Ganze nach und nach deutlich an Fahrt auf! So annektierte freizehn immer mehr Räume in unserem Haus. Ich stellte meinen ersten Minijobber ein. Dann fing ich an, Seecontainer anzumieten als externen Lagerplatz - erst einen, dann zwei. Meine Tante übernahm die Buchhaltung.

2017 haben wir freizehn rausgeworfen aus unserem Zuhause, und es durfte in einer kleinen Halle mit Büro residieren. Mehr Mitarbeiter kamen dazu, zunächst nur Minijobber.

2018 ging es weiter. Die Halle wurde sehr voll. Wir stellten unsere erste Azubi ein und die ersten Festangestellten, zunächst Midijobber, dann sogar in Vollzeit. 

2019 hat mein Mann Michael seinen Job aufgegeben, um bei freizehn zu unterstützen. Seitdem leben wir von freizehn! Irre!

2021 dann Umzug nach Hennef, in eine große Lagerhalle mit Büro, da das alte Lager (und Büro) aus allen Nähten platzte.

2022 arbeiten aktuell so plusminus 13 Menschen bei freizehn. Ist ganz schön eskaliert hier!

... Philosophie ~ freizehn als Shop

Schon vor dem Start hatte ich mir ein Konzept für den Shop überlegt, das seine Gültigkeit nicht verloren hat. Dabei ist einer der Grundgedanken, frei nach Pippi Langstrumpf: "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!". Oder auch, mein Lieblingszitat von mir selbst: "Ich hab mich nicht Selbständig gemacht, um alles so zu machen wie alle anderen es machen!" und auch  "Ich hab mich nicht selbständig gemacht, um mit Kollegen zusammenzuarbeiten, die ich nicht leiden kann!". Das ist ja das schöne daran, man ist selbst der Boss.

Folgende Regeln entstanden daraus:

  • Das Design vom Shop soll simpel und clean sein. Eine hohe Usability ist der Kern.
  • Daraus entstanden sind eigenwillige Kategorien, der Größenfinder, etc, was es bis dato bei keinem Schuh-Shop gab.
  • freizehn läuft per Du. Sowohl gegenüber der Kundschaft, als auch intern.
  • Es gibt keine Geschlechterkategorien. Wir verkaufen Schuhe für Füße, nicht für Genitalien.
  • Wir vermeiden krumme Zahlen, die hinter dem Komma auf "99" enden (zB 9,99€) - denn im Grunde ist da ein psychologischer Trick und damit schon fast Verarsche.
  • Es gibt nur Schuhe in Sortiment, die wir selbst tragen würden, oder guten Gewissens unseren Freunden empfehlen würden. Bzw. den dranhängenden Kindern. Wir bieten keine Schuhe an, die wir unseren eigenen Kindern aus gesundheitlichen Gründen nicht anziehen würden.
  • Wir nehmen Schuhe, die nicht 100% den Kriterien eines Minimalschuhs entsprechen nur mit in den Shop, wenn wir einen guten Grund dafür haben: Es gibt keine "besseren" Modelle für diesen Schuhtyp/Style, diese Paßform oder mit dieser Funktionalität. 
  • Wir beschreiben die Schuhe ausführlich und ehrlich.
  • Wir wollen Schuhe anbieten, die es nicht in jedem Schuhladen um die Ecke gibt.
  • Wir wollen auch für schwierige Fußformen eine gute Auswahl bieten. Früher lag unser Fokus auf den Breitfüßen - hier haben wir inzwischen eine gute Abdeckung - jetzt wollen wir zusehen, auch für die Schmalfüße eine Auswahl bereitstellen zu können.

Auf freizehn gab es von Anfang an immer auch die Innenlängen und Innenbreiten zu jedem Schuh zu finden, da Schuhgrößen eben leider nicht genormt sind. Inzwischen gibt es viele Nachahmer, insbesondere unter den Barfußschuhshops die immer zahlreicher werden. Aber mit Stolz können wir sagen, daß wir der erste markenübergreifende Barfußschuhshop sind der uns bekannt ist, der die Innenbreite und Innenweite selbst vermessen und ausgewiesen hat - und der einen so großartigen Schuhfinder hat wie wir! :-)

... Philosophie ~ freizehn als Arbeitsplatz

Plötzlich selbständig. Plötzlich Chef. Und nun? 

Ich bin der Chef und hab das letzte Wort. Das ist eine große Verantwortung und manchmal auch eine Last.
Für mich stand auch hier von Anfang an fest: mir ist egal, wie andere das machen, ich will das so machen, wie ich es gut finde.

Hier eine Zusammenfassung.

  • Auch hier läuft alles per Du. Wer dadurch ein Problem mit Respekt hat, passt nicht in unser Team.
  • Ich finde flache Hierarchien gut. Es wird hier kein "nach oben buckeln und nach unten treten" geben. Mobbing wird nicht geduldet. 
  • Andererseits lasse ich mich aber auch nicht verarschen. Wer meine Gutmütigkeit ausnutzen will, kann das genau ein Mal tun.
  • Jeder hat jedem was zu sagen - in höflichem Ton. Wenn ich Mist baue, darf man mir das auch sagen.
  • Die Kommunikation in diesem Unternehmen soll stets wohlwollend und freundschaftlich sein. Konflikte sollen zeitnah geklärt werden.
  • Das Team soll harmonieren. Neue Mitarbeiter werden vorrangig nach "Wellenlänge" ausgewählt. Ich möchte nicht mit Menschen zusammenarbeiten, die ich nicht leiden kann. Idealweise sollte das auf jeden bei freizehn zutreffen. 
  • Jeder Mitarbeiter wird als Individuum gesehen und mit seinen Stärken und Schwächen so eingesetzt, daß er sein Potential entfalten kann und die Arbeit flutscht.
  • Die Arbeit soll Spaß machen. Als Team wollen wir gemeinsam dafür Sorge tragen, daß jeder mit Freude dabei ist.
  • Das Leben ist nicht planbar. Unser Alltag wird von Zufällen geprägt. Daher soll jeder Mitarbeiter in der Lage sein, woanders einspringen zu können. Zwischendurch soll bewußt getauscht werden, um zu viel Routine und Langeweile vorzubeugen. 
  • Die Mitarbeiter sollen fair bezahlt werden. 12€ Stundenlohn soll unser Minimum sein, bei Festangestellten in Vollzeit 14€ (Einstiegsgehalt). Die Löhne werden jährlich angepasst.
  • Mehr als 35h in der Woche sollte im Schnitt kein Angestellter bei freizehn arbeiten, um noch genug Zeit zum Leben zu haben. 

Fazit

freizehn ist kein 08/15 Laden und will es auch gar nicht sein. Minimalschuhe sind unsere Überzeugung und Leidenschaft, und wir arbeiten mit viel Herz daran, eine tolle Auswahl und einen super Shop zu bieten!

:-)

Eure Stefanie

 

letztes Update: März 2022

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