Fuß-Schablone: eine Anleitung
▷ Video-Anleitung für Eilige
▷ Praktische Vorzüge einer Schablone
▷ Warum Schablonen besser sind als "nur messen"
▷ So erstellst Du die Schablone
▷ Zappelkinder motivieren
▷ So benutzt du die Schablone
▷ Wie oft kontrollieren?
▷ Letzter Schritt: Anprobe!
Bitte Schuhe ausschließlich mit Strümpfen und auf sauberen und abriebarmen Böden ausprobieren!
Auf der Straße getragene Schuhe können nicht zurückgenommen werden.
Eine Rücknahme ist nur bei neuwertigem und sauberem Zustand möglich!
Video-Anleitung für Eilige
Frische deine Erinnerung auf: so geht das.
Praktische Vorzüge einer Schablone
Eine Schablone hat viele Vorteile:
- Sie zappelt nicht und motzt nicht und ist super geduldig
- Du kannst sie also in Ruhe vermessen, und
- Du kannst mit ihr in aller Ruhe jede Menge Schuhe testen, und nur die anprobieren, die den Test bestehen, und
- Du kannst sie prima aufheben und sie immer wieder benutzen (aber bitte regelmäßig neu machen), und
- Du kannst sie z. B. mit auf den Flohmarkt oder in den Schuhladen nehmen
Bitte bei Secondhand Käufen an die Anprobe zu Hause denken.
Der Schablonen-Test kann die Anprobe nicht ersetzen!
Warum Schablonen besser sind, als "nur messen"
Die ganze Messerei wird oft sehr dogmatisch angegangen. Für manche zählt jeder Millimeter. Vergessen wird dabei, dass man einen 3D-Körper mit dutzenden von Winkeln und Wölbungen nicht mit 3 zweidimensionalen Messpunkten abbilden kann. Die Empfehlungen, die im Netz so kursieren, sind für konventionelle Schuhmodelle gemacht worden und berücksichtigen in keiner Weise Form, Breite, Volumen, etc.
Daher nimm bitte die Maße nur als Anhaltspunkt zur Vorauswahl.
Die Schablone bildet die Form des Fußes ab. Ganz nach vorn durchgeschoben kann man also ganz gut orakeln, wie viel Raum wirklich noch im Schuh möglich ist.
Aber auch hier bleibt das Volumen, also quasi die Form des Fußes nach oben hin, außen vor.
So erstellst Du die Schablone
- stelle das Kind oder Dich auf einen dünnen Karton (Müsli-Schachtel z.B.)
- am Fuß sollten die Socken sein, die später auch im Schuh getragen werden
- der Fuß muss voll belastet sein, also richtig draufstehen
- male mit einem möglichst schmalen Stift (Kugelschreibermine) im 90° Winkel um den Fuß herum
- wiederhole den Vorgang mit dem zweiten Fuß: oft ist einer länger/breiter als der andere
- bitte abends oder nachmittags abzeichnen, da der Fuß morgens deutlich kleiner sein kann
- jetzt kannst Du die Fußumrisse ausmessen und ausschneiden
- wenn du einen dicken Stift benutzt hast, schneide innen an der Linie aus
- behalte nur die größere Schablone, die andere kann weg
- schreib Name und Datum darauf, damit nichts durcheinanderkommt
Zappelkinder motivieren
Wenn Dein Kind Füße abmalen doof findet, mach ein Spiel daraus!
- Vorbildfunktion:
- die Erwachsenen machen das jeden Tag ... irgendwann will das Kind auch dazugehören.
- ein Spiel draus machen:
- Smarties um den Fuß herum legen, und den Fuß wegnehmen, ohne dass es verrutscht. Wenn Kindchen brav bis zum Ende mitmacht (bis du gemessen hast), darf es alles aufessen!
- Malt euch gegenseitig die Füße ab und malt sie hinterher aus.
- Malt einen Baum an die Wand, und jeden Monat kommt ein neues buntes Fuss-Blatt dazu.
- Ablenkung:
- Stellt das Kind auf einen Tisch, auf dem Klettern sonst nicht erlaubt ist, das ist spannend.
- Der Fernseher als Ablenkung kann auch Wunder wirken.
- kurz und schmerzlos
- Zu zweit geht es oft ganz gut, einer kaspert mit dem Kind und der andere hält kurz den Fuß fest und malt fix drumherum.
- Bei einigen Kindern klappt es ganz gut, freundliche, aber bestimmte Ansagen zu machen und nicht zu viel zu diskutieren.
So benutzt du die Schablone
- Schiebe die Schablone ganz nach vorn durch in den Schuh
- Ertaste mit den Fingern, ob die Breite passt. Die Lauffläche der Füße ist etwas schmaler als die Gesamtbreite, da die Füße sich nach außen wölben. Insofern sollte die Schablone in ca 0,5cm Höhe plan im Schuh liegen können. Die meisten Schuhe dehnen sich noch etwas, aber idealerweise wird die Schablone nicht nennenswert gebogen.
- Jetzt kannst du in der Ferse ablesen, wieviel Zuwachs noch da ist.
- In der Ferse sollten bei kleinen Füßen und Laufanfängern ca. 12 mm Raum zu sehen sein.
- Wenn dein Laufanfänger mit 12 mm Zuwachs noch nicht klarkommt, kontrolliere alle 2 Wochen, ob die Schuhe noch passen.
- Bei größeren Füßen und versierten Läufern dürfen es auch 15 mm, 17 mm oder mehr sein, wenn der Schuh gut sitzt und das Kind gut drin läuft.
- Erwachsene brauchen keine Zuwachs-Reserven mehr! Hier reichen für den Alltag 6-9 mm Luft, wenn Schablone und Schuhform perfekt harmonieren und die Anprobe abends erfolgreich ist.
Bitte beachte:
- ein kräftiger Fuß mit hohem Spann
- "stiehlt" effektiv Länge und Breite vom Schuh, weil der Schuh maximal ausgefüllt wird
- braucht also von beidem tendenziell mehr
- Tipp: ggf Innensohle rausnehmen (und durch was dünneres ersetzen) - so hat der Fuß mehr Raum
- Ausnahme: der Schuh hat besonders viel Volumen
- ein dünner Fuß mit flachem Spann
- schwimmt schnell im Schuh, da der Fuß den Schuh nicht richtig ausfüllt
- da kann weniger mehr sein
- Tipp: ggf zusätzliche Wollfilz-Einlage unter die Innensohle legen
- Ausnahme: der Schuh hat besonders wenig Volumen
Die Anprobe entscheidet! Aber keine Panik, das ist alles Übungssache. Mit der Zeit hat man den Dreh raus.
Wie oft kontrollieren?
- Probiere auch vorhandene Schuhe mal mit der Schablone aus, und trenne dich von zu kurzen oder zu schmalen Modellen
- Bei Kindern im Wachstum solltest du 1x im Monat eine neue Schablone erstellen, damit du keinen Wachstumssprung verpasst!
- Erwachsene sollten alle 6 Monate mal gucken, denn wenn man auf Barfußschuhe umstellt, werden die Füße mit der Zeit meistens etwas breiter - eventuell tut sich auch in der Länge was! Das ist gut so, wirklich: die neuen Muckis brauchen Platz, und deine Füße nehmen eine natürliche Form an!
Letzter Schritt: Anprobe!
- wenn die Probe mit Schablone bestanden ist, probiere den Schuh aus
- der Schuh sollte am Fuß halten, ohne beim Gehen an der Ferse zu schluppen
- am Spann soll sich der Schuh an den Fuß anschmiegen, ohne ihn einzuengen
- der Schuh darf am Fuß nicht hin-und-her zu drehen sein
- der Fuß darf im Schuh nicht rutschen